Eisenbahn Journal 2006-04.pdf

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10/2005
4/2006
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B 7539 E ISSN 0720-051 X
April
4/2006
Jubiläum einer Unersetzlichen
100 Jahre P 8
Streckenhistorie:
Pilotprojekt
Chiemgaubahn
Anlagenporträt:
Kirmes als Motivspender
Vorbild & Modell:
R 4/4 – Bayerns starke Feine
EDITORIAL
Tipp-Kick mit Mehdorn
stattfindet, oder Serviceleistungen wie das
„Welcome-Desk“, das in den Bahnhöfen
der zwölf Spielorte rechtzeitig vor Tur-
nierbeginn eingerichtet wird – die Bahn
spielt voll auf Sieg. Schließlich erhofft
man sich, etwa die Hälfte der erwarteten
3,2 Millionen WM-Besucher, die im Juni
„zu Gast bei Freunden“ (so der offizielle
WM-Slogan) sein werden, in regulären
und rund 250 zusätzlichen Zügen von
Spielstätte zu Spielstätte transportieren zu
können. Besondere Angebote wie das
„Weltmeister-Ticket“ (für Eintrittskarteninha-
ber) oder der „Weltmeister-Pass“ dürfen
da nicht fehlen. Hinzu kommt die Möglich-
keit, ICE-Züge zu chartern, wobei es sich
vermutlich um reaktivierte ICE-TD handeln
wird (siehe Seite 8). Brasilianische und
mexikanische Fangruppen haben hiervon
bereits Gebrauch gemacht, über weitere
Charterzüge wird derzeit verhandelt. Und
wie schon im vergangenen Jahr beim
„Testfall“ Confederations-Cup wird auch
das DFB-Team wieder im ICE unterwegs
sein. Fragt sich nur (insbesondere nach
dem kürzlichen Testspiel-Desaster gegen
die „Squadra Azzurra“ in Florenz), ob
es für Klinsi & Co. nicht schon nach den
ersten drei Gruppenspielen heißt: Endsta-
tion – der Zug endet hier ... Doch selbst
wenn dies so kommen sollte, werden
wahre Genießer der WM noch ihren
Spaß an intelligentem Kurzpassspiel
und modernem Kombinationsfußball von
Franzosen, Tschechen, Italienern und Bra-
silianern haben – oder? Eben!
Den ultimativen Kick gibt es sowieso nur
im schrillen Rahmenprogramm abseits
der Stadien. Und dafür hat wiederum
die Bahn gesorgt, die in den Nachtzü-
gen von CityNightLine, DB NachtZug
und EuroNight zum Tischfußball-Kult
„Tipp-Kick“ ins BordRestaurant einlädt.
Hier können Fans dann auch mehr tech-
nische Raffinesse beweisen als hochbe-
zahlte Leistungsverweigerer im „echten“
deutschen Mittelfeld. Der Spieleklassiker
wird übrigens schon gut einen Monat vor
dem WM-Start in vielen Nachtzug-Bistros
bereitstehen. Ein klares 1:0 für die Bahn!
Ja, Hartmut Mehdorn, Cheftrainer der
Schiene, hat wirklich an alles gedacht!
G
ERHARD
Z
IMMERMANN
Übrigens: Eine Tipp-Kick „Junior Cup“-Edition
gibt es derzeit als Prämie im Rahmen unserer Abo-
Aktion „Leser werben Leser“!
Sicherlich ist es Ihnen auch schon aufge-
fallen: Wo immer man derzeit auch ist,
was immer man auch macht, der Ball
fliegt einem nur so um die Ohren. Tag
für Tag wird schärfer geschossen und der
9. Juni, der Auftakt für den finalen Kick,
rückt immer näher. Nein, es gibt kein
Entkommen mehr: Die Fußball-Weltmeis-
terschaft, das Mega-Ereignis in Deutsch-
land in diesem Jahr, hat – Monate, bevor
die eigentlichen Akteure mit dem Ballzau-
ber beginnen – abseits des Rasens längst
begonnen!
Zumindest für die Werbestrategen war
ohnehin spätestens der Abpfiff des vergan-
genen WM-Endspiels am 30. Juni 2002,
als Olli den Brasilianern den Ball vor die
Füße klatschte und ihnen damit den Weg
zum Titelgewinn ebnete, der endgültige
Anstoß zur allumfassenden Vermarktung
der nun bevorstehenden Weltmeister-
schaft. Und die soll ein Spektakel werden,
das alles Bisherige in den Schatten
stellt. Ein Ereignis, das die WM 1974,
als Deutschland erstmals Ausrichter des
Turniers war, nachträglich wohl wie ein
Bezirkssportfest wirken lässt.
Und wir – die potenziellen Zuschauer,
die Fans, die Fußballbesessenen, aber
auch die Hasser des runden Leders –
sind bereits mittendrin. Schon lange,
bevor unser tägliches Tun und Lassen auf
Wochen hinaus von der Formel „7,32 m
mal 2,44 m = da muss er rein“ bestimmt
sein wird, werden wir darauf eingeschwo-
ren, dass es nun ein Leben ohne Ball nicht
mehr gibt. Finden Sie im Supermarkt etwa
noch ein Produkt, das sich nicht zumindest
ansatzweise im WM-Design präsentiert,
damit
Sie
besser ins Spiel kommen? Gibt
es noch Möbelhäuser, Kinos oder Tank-
stellen, die
Ihnen
keine Steilvorlagen (oder
sind es eher Bananenflanken?) in Form
von „Ball-Rabatten“ oder Aktionen wie
„Rubbel-dich-zum-WM-Ticket“ geben?
Eben! Alle sind längst auf den WM-Zug
aufgesprungen.
Nur logisch, dass da seit einiger Zeit
auch die Deutsche Bahn fleißig Trainings-
einheiten absolviert. Als „Nationaler
Förderer der FIFA-Fußball-WM 2006“
geht die DB sogar voll in die Offensive.
„Wir sind am Ball“, lautet das Motto.
Ob Veranstaltungen wie der „Bahn-Tag
zur FIFA-WM“, der seit Anfang März fast
jeden Sonntag in einer anderen Region
Eisenbahn-Journal 4/2006
3
INHALT
Vorbild
Bahn - Notizen
Aktuelles vom Vorbild
Dampflokporträt • 100 Jahre P 8
Die Unersetzliche
Vor 20 Jahren • Pilotprojekt Chiemgaubahn
„Regio - Pioniere“
Moderne Bahn • „Abellio Rail“
DB - Rivale im Ruhrtal
Dampflokporträt • Württembergische T 5
Ziehen, was anfällt
Dampf aktuell • Plandampf in Thüringen
Abschied im Werratal?
Schweiz • Berner Oberland Bahn
Raupe wird Schmetterling
Eisenbahn weltweit • Industriebahnen in China
Steam, Steel & Coal
6
12
22
26
28
T
ITELBILD
:
Nur wenige Lokbaureihen wurden so oft im
Modell nachgebildet wie die preußische P 8.
Egal, ob in H0 von Liliput, Märklin, Weinert
oder – wie hier – Fleischmann, ob in Z, N, TT
oder Spur 1: Die nach ihrer DB-Nummer auch
„38er“ genannte Lok ist in praktisch jedem
Maßstab zu finden. Auch vom Vorbild dampfen
noch einige Exemplare über deutsche und ös-
terreichische Gleise. Heuer ist es 100 Jahre her,
dass diese europaweit verbreitete und allgemein
beliebte Lokomotive erstmals die Werkshal-
len verließ. Zum Jubiläum ein P 8-Report von
Thorsten Reichert
ab Seite 12
F
OTO
: H
ELGE
S
CHOLZ
34
36
40
Vorbild und Modell
R 4/4 in Vorbild & Modell
Starke Rangierlok / Feine Rangierlok
44 /48
Vor 20 Jahren • Pilotprojekt Chiemgaubahn
1986 schloss der Freistaat Bayern mit der Deutschen
Bundesbahn eine „ÖPNV-Rahmenvereinbarung“ – zehn
Jahre vor der eigentlichen Nahverkehrs-Regionalisierung.
Kurz darauf machte ein kleiner Zug von sich reden ...
„Regio - Pioniere“
ab Seite 22
Moderne Bahn • „Abellio Rail“
Mit „Abellio“ behauptet sich neben der DB ein neuer Anbieter
im dichten Revier -Takt. Seit 11. Dezember 2005 sind hier
die gelben Taurus - Loks aus dem Pool von Siemens -Dispolok
mit kurzen grau-silbernen Wendezügen unterwegs.
DB-Rivale im Ruhrtal
ab Seite 26
4
Eisenbahn-Journal 4/2006
Modell
Anlagenporträt • EF Steinachtalbahn Teil 2
Die Karussellbahn
Anlagenporträt • Straßenkirmes
Platz für Rummel
Zugbildung • Gemünden 1959, Folge 6
High Noon
8. Modellbauwettbewerb • Folge 17
Z im Schrank
Anlagenbau • Serie, Folge 10
Goldener Oktober
Gebäudebau • Kitbashing
Abwechslung vor der Kulisse
Gestaltungstipps • Patinieren
Denkmalpflege
Anlagenbau • Die Modell-Kleinbahn, Folge 12
Der Übergang zur Anlage „Sprockhöfel“
Neue Bausätze • Omk(u) von Makette
Hochbordwagen der K.P.E.V.
Digi-Test • Bi-direktionale Kommunikation
RailCom, Lissy, mfx & Co.
58
Rubriken
Editorial
Modell-Neuheiten
64
Spielwarenmesse 2006: Nachschlag
Bestellkarten zum Heraustrennen
70
Bahn & Medien: Neue Bücher, DVD etc.
74
Auktionen • Börsen • Märkte
Mini-Markt
78
Fachhändler-Adressen
84
Sonderfahrten & Veranstaltungen
Vorschau
88
Impressum
90
118
114
117
118
104
107
108
3
50
54
99
94
A
BBILDUNGEN DIESER
D
OPPELSEITE
:
G. Z
IMMERMANN
, M. W
ERNING
, O. H
UMBACH
, G. H
ÖLLERER
96
Zugbildung • Gemünden 1959
Zu den Höhepunkten eines Zugbeobachter-Tages am Main
gehörte vor 47 Jahren der Jugoslavia-Express, ein internationaler
Fernzug mit Lauf von Athen nach Den Haag. Doch auch ausge-
sprochen skurril wirkende Züge rollten um die Mittagszeit durch
Gemünden.
High Noon
ab Seite 70
Gebäudebau • Kitbashing
Zur Darstellung größerer Industriegebäude ist Kibris „Farbenfab-
rik“ beliebt – und entsprechend unoriginell. Als Alternative bietet
sich ein Eigenbau auf Basis des „Straßenbahndepot Dresden“ von
Faller/Pola an.
Abwechslung vor der Kulisse
ab Seite 84
Eisenbahn-Journal 4/2006
5
182: Taurus im Porsche-Design
Im neuen Berliner Hauptbahnhof übergab DB - Chef Hartmut Mehdorn
am 3. Februar symbolisch die Railion - Ellok 182 004 an Porsche-Len-
ker Wendelin Wiedeking. Seit 25. Januar ist die Maschine des Typs
Taurus silbergrau lackiert und trägt die seitlich aufgemalte Silhouette des
Porsche 911, dazu den Spruch „Wir setzen auf die Schiene, weil uns
die Straße am Herzen liegt“. Der Stuttgarter Autohersteller kooperiert im
Logistikbereich seit fünf Jahren eng mit der Deutschen Bahn AG. Bereits
die erste „Porsche - Werbelok“ 152 041 hatte auf diese Partnerschaft hin-
gewiesen. Derzeit werden Porsche - Neuwagen direkt von den Werken
in Stuttgart und Leipzig auf der Schiene zur Verschiffung nach Emden be-
fördert. Auch die vorproduzierten Rohkarossen für den Porsche Cayenne
gelangen per Bahn ins Porsche - Montagewerk Leipzig. Noch im Frühjahr
2006 soll darüber hinaus die „Porsche - Logistikkette“ nach Finnland, wo
ein Teil des Fahrzeugtyps Boxster montiert wird, vom Lkw - auf den Bahn-
transport umgestellt werden.
T
EXT UND
F
OTOS
: K
ONRAD
K
OSCHINSKI
6
Eisenbahn-Journal 4/2006
Zgłoś jeśli naruszono regulamin